Montag, 26. Oktober 2015

Titus Müller - Die Todgeweihte


Kurzbeschreibung:
(Klappentext)
Basel 1348: Auf einen Schlag verliert die Jüdin Saphira ihren Beruf, ihre Familie, ihre Heimat. "Bringe dieses Kästchen zum König", flüstert der Vater ihr vor seinem Tod zu. Doch die junge Frau wird von mächtigen Feinden gejagt. Es sind dunkle Jahre - die Pest wütet in der stolzen Stadt, und deren Bürger richten ihren Zorn gegen die jüdische Minderheit. Aber eines haben Saphiras Verfolger nicht bedacht: Zwei Männer sind unsterblich in sie verliebt. 

Meinung / Fazit:
Schon der Beginn der Geschichte wirft Probleme auf.
Eine Liebesbeziehung zwischen einer Jüdin und einem Christen - undenkbar im Jahre 1348 in Basel.
Die Jüdin Saphira, eine Federhändlerin, deren Herz dem schüchternen Ritter Thomas (Tam) von Bärenfels gehört, lässt sich von dessen Freund Christian Münch verführen. Eine Liaison, die nicht ohne Folgen blieb und Tam in eine tiefe Krise stürzte. Aus ehemals guten Freunden wurden Feinde.
Ich fragte mich: was in aller Welt war in Saphira gefahren?

Tams Vater, der Ritter Konrad von Bärenfels, Bürgermeister von Basel, bis über beide Ohren bei den jüdischen Geldverleihern verschuldet, zettelte eine Verschwörung gegen die Juden an.
Wiedermal mussten die Juden als Sündenbock herhalten! Brutal ging er gegen sie vor und ließ sie 1349 bei lebendigem Leib verbrennen.
Mehr will ich vom Inhalt hier nicht preisgeben, der spätere Leser soll sich selber ein Bild von jener Zeit machen.

Einige Fragen blieben für mich aber offen:
Warum dauerte es 8 Jahre, bis Saphira den letzten Wunsch ihres Vaters erfüllte? Leider ist nicht beschrieben, ob der König in dieser Sache doch noch etwas unternommen hat.
Was waren Christians Beweggründe als Mönch im Kloster Sankt Alban zu leben? War es der Kontakt mit den Pestkranken, unter denen auch sein Vater war? Die Wandlung vom "Schürzenjäger" zum Mönch?

Eine Liebesgeschichte,  eingebettet in eine gute historische Recherche.
Interessant, spannend und lesenswert.

Titus Müller - Die Todgeweihte - Heyne Verlag - ISBN 978-3-453-43827-9

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