Sonntag, 17. November 2013

Roman Schafnitzel - Am siebten Tag erschuf Gott die Vergänglichkeit


Kurzbeschreibung:
Jean-Pierre Dehlinger wird während des ersten Weltkrieges geboren und wächst in ärmlichen Verhältnissen an der deutsch-französischen Grenze auf.
Zu Beginn des zweiten Weltkrieges kämpft er für die Französische Armee und nach der Kapitulation wird er, wie viele Elsässer und Lothringer, von der Deutschen Wehrmacht als Volksdeutscher zwangseingezogen.
Es gelingt ihm nach einem Heimaturlaub zu desertieren und versteckt sich, mit Hilfe seiner Frau Marie, im Heimatdorf Schmittviller. Doch gegen Kriegsende gerät er noch in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Meinung / Fazit:
Der ungewöhnliche Titel und die Leseprobe weckten meine Neugier auf das Buch, und ich wurde nicht enttäuscht.
In flüssigem Schreibstil und bildhafter Beschreibung führt der Autor den Leser in das Grenzgebiet Elsass/Lothringen. Dort beginnt 1917 die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Über drei Generationen hinweg - bis ins Jahr 2007 - nimmt der Leser teil an Krieg, Elend, Not, Evakuierung, und den dramatischen Auswirkungen des zweiten Weltkrieges der betreffenden Familien und ihrem Umfeld.

Ein Kampf ums Überleben, den nicht allein die Männer an der Front zu kämpfen hatten. Auch die Frauen setzten sich über die althergebrachte Sichtweisen der Männer hinweg und kämpften geduldig ihren Kampf mit der Not und Armut und verloren dabei den Glauben an die Liebe nicht aus den Augen.

Eine chronologische Abfolge der Kapitel wäre für mich einfacher nachvollziehbar gewesen. So musste ich mich oft schnell einige Jahre vor und dann wieder zurück denken. Ebenso wäre ein Namensregister auch von Vorteil gewesen.

Diesem Buch, was mich von Anfang an mit seiner ungewöhnlichen Geschichte gefangen hielt, mir Einblicke in Familien und Ereignisse über Jahrzehnte hinweg gab, zum Nachdenken anhielt, kann ich aus ganzem Herzen eine Leseempfehlung geben.

Über den Autor
Roman Schafnitzel, 1971 in Tettnang am Bodensee geboren. Er studierte Germanistik und Sozialkunde in Saarbrücken. Seit 2001 unterrichtet er als Lehrer an einer Realschule in der Pfalz und lebt seit vielen Jahren in Frankreich.

Auf meine Frage an den Autor, wie er zu dem recht ungewöhnlichen Titel des Buches kam, erhielt ich von ihm folgende Antwort:
Zitat:
Der Roman ist ja in 7 Kapitel eingeteilt und spielt somit auf die 7 Wochentage, bzw. die Schöpfungsgeschichte an. Vergänglichkeit ist ein Thema, das mich immer wieder bewegt und insofern finde ich das Schreiben als eine Möglichkeit, der Vergänglichkeit ein Schnippchen zu schlagen. Ein weiterer Erklärungsansatz ist, dass Zeit in all seinen Dimensionen für mich immer wieder ein Thema ist. Auch die Frage, ob es Gott gibt, spielt eine Rolle.
Aber wenn ich ehrlich bin; Ich wurde schon des öfteren auf den Titel angesprochen und es fällt mir sehr schwer, darauf eine klare Antwort zu geben. Zitatende 

Roman Schafnitzel wurde für diesen Roman mit dem Literaturpreis "Debüt des Jahres 2013" ausgezeichnet.


Roman Schafnitzel - Am siebten Tag erschuf Gott die Vergänglichkeit - 
Rhein-Mosel-Verlag  Edition Schrittmacher





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